5D-BIM im kommunalen Straßenbau

Die Projektarbeit Infrastruktur des siebten Semesters im Fachbereich Projektmanagement/ Bauingenieurwesen der Hochschule Biberach befasste sich mit der Durchführung eines BIM Prozesses im Straßenbau. Das Projekt namens 5D BIM im kommunalen Straßenbau zielte darauf ab, einen Konfigurator zur Konstruktionsautomatisierung im Straßenbau zu programmieren. Dazu nutzte die zehnköpfige Gruppe des Bachelorstudienganges Bau Projektmanagement ein kommunales Straßenprojekt aus der Region. Als Beispiel diente die im Zentrum Sigmaringen gelegene Antonstraße. Die entsprechenden Planunterlagen stellte das dort ansässige Ingenieurbüro Langenbach GmbH zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro erstellten und testeten die Studierenden den BIM Prozess samt der notwendigen Softwarearchitektur. Die Modellierung der zu planenden Antonstraße erfolgte in card_1, die Integration von Zeiten und Kosten mit der thinkproject Lösung DESITE BIM und als Konfigurator nutzten die Studierenden das Produkt customX der gleichnamigen GmbH.

Für die Projektarbeit legte das Team eine Common Data Environment (CDE) fest. Dies ist der zentrale Speicherort für die Modelldatei, den Terminplan und das Leistungsverzeichnis. Zum einen lassen sich in einer CDE alle Daten in aktueller Version ablegen und sind somit für alle Projektbeteiligten stets im aktuellen Stand verfügbar. Zum anderen sind Vorgänge zur Qualitätssicherung, internen Terminplanung und Projektabwicklung sowie die Koordination und Kollaboration zwischen Vermessern, Planern, Ausführenden und Bauherren abbildbar. In der BIM Methodik stellt dieser zentrale Ort einen wichtigen Teil dar, denn die Methodik lebt davon, dass es keine unterschiedlichen Informationsstände gibt, sondern alle Projektbeteiligten das gleiche Verständnis des Projektes zu jedem Zeitpunkt haben. Daher müssen bei der Modellierung sämtliche Daten, wie Linien, Punkte, Symbole, Tabellen und Listen sorgfältig mit Kodes und einheitlichen, standardisierten Beschriftungen versehen werden.

BIM Prozesse und die Digitalisierung sind also in Anbetracht der langfristigen Vorteile eine essenzielle Innovation für alle am Projekt Beteiligten und dienen als Grundlage für langfristig gut funktionierende Verkehrswege. Zusätzlich zur Funktionalität der Softwarearchitektur bildet die Grundlage zur Umsetzung des Prozesses sowohl die Schulung der Mitarbeiter bezüglich BIM als auch die Festlegung von Verantwortlichkeiten im gesamten Prozess innerhalb der verschiedenen Disziplinen Planung, Kalkulation, Terminplanung und Projektleitung. Mit ihrer Arbeit stellten die Studierenden zudem dar, wie ein Prototyp für einen teilautomatisierten Modellierungsprozess im Straßenbau aussehen kann. Einen genauen Überblick über die einzelnen Arbeitsschritte des Projektes demonstriert die Projektgruppe eindrucksvoll per Video.